Silikat-Kreiden / Restone® und das Fixierverfahren in der Steinrestaurierung (Verfasser: L. Bohring, 2011)
In der Folge als Kürzel:
Seitdem ist dieses Retuschier- u. Malmaterial ein fester Bestandteil im Materialkatalog der
Eine Besonderheit bei lösungsmittelhaltigen KSE ist der organische Anteil Alkohol als „Transporteur“ der Kieselsäure. Erst mit der restlosen Verdunstung des Alkohols und der Aushärtung der entstandenen amorphen Kieselsäure (Kieselgel), ist ein rein anorganisch-silikatisches Material entstanden. Seite nach oben Welcher KSE-Typ kommt als Fixiermittel in Frage? Als Grundsatz gilt: Der stets hauchdünne Farbauftrag mit SK / Restone® benötigt kein KSE mit hoher Gelabscheidungsrate als Fixiermittel ! Deshalb nicht, weil es nicht mehr um eine tiefenwirksame Steinverfestigung geht, sondern der zu fixierende Untergrund bereits stabil und die Oberfläche von guter Festigkeit ist (auch nicht „sandelt“); sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist das Sorptionsverhalten des Untergrundes zu beachten. Dies kann im Zuge einer Untersuchung des Gefügezustandes im Vorfeld oder in der Praxis mittels eines Benetzungstestes ermittelt werden (immer im Schattenbereich !). Faustregel: - stärker saugende Untergründe erfordern einen KSE mit höherer GelASR - weniger saugende Untergründe erfordern einen KSE mit niederer GelASR Grundsätzlich sollten zur Fixierung nur KSE mit einer GelASR zwischen 10 und 30 % eingesetzt werden, bzw. Mischkombinationen beider Typen. Bei elastifizierten KSE empfiehlt sich wegen der hohen GelASR eine Kombination mit einem 10%igen KSE. Nach einer vorangegangenen Steinverfestigung darf, um Oberflächenspannungen zu vermeiden, das Fixiermittel-KSE keine höhere GelASR als der KSE der Verfestigung haben. Die bisherigen Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf Sandstein und rein mineralische Putze. SK / Restone® eignen sich jedoch auch für Retuschen und Bemalungen auf Gesteinsarten, die einen pastelligen Abrieb ermöglichen, d.h. eine leicht rauhe Oberfläche besitzen. Bei Hartgesteinen ohne eine ausreichende Porosität, kann KSE als Fixiermittel mit kohäsiver Wirkung nicht verwendet werden. Hier ist ein Fixativ mit adhäsiver Wirkung einzusetzen (z.B. Acryl-Dispension); der Farbauftrag wird hierbei auf die Oberfläche verklebt. Eine Alternative wäre noch ein lösungsmittelfreies KSE mit entsprechenden Haftvermittlern, das von den KSE-Herstellern zur Verfestigung solcher Gesteinsarten angeboten wird und somit auch als Fixiermittel anwendbar ist. Fixiervorgang Die Fixierung eines Farbauftrages mit SK / Restone® muss immer im Feinsprühverfahren mit ca. 50 cm Abstand erfolgen. Die zu fixierenden Flächen bestimmen die Art und den Kompressionsdruck des Fixiergerätes (Mundblasröhrchen, Blumenspritze, Spritzpistole + Hochleistungskompressor). Die Häufigkeit der Sprühaufträge wird durch das Sorptionsverhalten und die Dichte des Farbauftrages bestimmt; überwiegend genügt bei KSE ein Sprühauftrag. Bei Mehrfachsprühung besser in Intervallen von wenigstens 1 Stunde Abstand, dabei immer „Triefnässe“ vermeiden, da sonst Farbabläufe möglich sind. Nach abgeschlossener und ausgetrockneter Fixierung kann, wenn z.B. Korrekturen im Farbauftrag erforderlich sind, mit SK / Restone® weitergearbeitet werden; was dann eine nochmalige Fixierung notwendig macht. Keine Fixierung unter +5°, bei Sonneneinstrahlung und „aufgeheizten“ Untergründen ! Der Erfolg einer Fixierung kann mit einer Wischprobe geprüft werden, was allerdings bei KSE erst nach Wochen möglich ist, je nachdem welche Luftfeuchte und Temperatur gegeben war. Seite nach oben Weitere Anwendung Das Fixierverfahren mit KSE, kann gleichsam auch für SK / Dekor + Malerei eingesetzt werden, wenn entsprechende Außenobjekte und Untergründe es empfehlenswert machen bzw. es ermöglichen. |